https://www.ekhn.de/glaube/gottesdienst/die-liturgie-ablauf-eines-gottesdienstes.html
Der Begriff „Liturgie“ stammt aus dem Griechischen „leiturgia“ und lässt sich mit „öffentlichem Dienst“ übersetzten. Die Liturgie, die den Ablauf eines Gottesdienstes bestimmt, kann sehr unterschiedlich sein. Die evangelische Kirche setzt andere Akzente als die katholische, bei protestantischen Gemeinden unterscheidet sich die lutherische Gottesdienstform von der reformierten nach Calvin und Zwingli. Sie knüpften stärker an der biblischen Überlieferung an und deshalb wirkt ein reformierter Gottesdienst schlichter und kürzer. Innerhalb der EKHN werden beide Formen praktiziert.
Der Ablauf eines Gottesdienstes ist außerdem davon abhängig, ob dabei das Abendmahl oder eine Taufe gefeiert wird und ob es zum Beispiel ein Oster- oder Weihnachtsgottesdienst ist. Manche Gemeinden nehmen auch Elemente wie Tanz, Gespräche oder eine Meditation auf.
Trotz einzelner Veränderungen verbinden die liturgischen Gesänge am Anfang, das Glaubensbekenntnis und das Vaterunser die Evangelischen mit den Christen vorhergehender Generationen und anderer Konfessionen.
(den Ablauf können Sie hier herunterladen, ausdrucken und in den Gottesdienst mitnehmen)
Glockengeläut
ruft die Gemeinde zusammen.
Orgelvorspiel
zum feierlichen Anfang des Gottesdienstes.
Votum
Pfarrer/in bzw. Liturg/in: „Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes“.
Damit wird deutlich, in wessen Namen der Gottesdienst gefeiert wird.
Die Gemeinde singt: Amen
Die gesamte Gemeinde bestätigt mit dem Wort „Amen“ das Gesagte. Es bedeutet auf Hebräisch sinngemäß „so sei es“.
Gruß
Pfarrer/in bzw. Liturg/in und Gemeinde wünschen sich die Nähe Gottes.
Pfarrer/in bzw. Liturg/in: „Der Herr sei mit euch.“
Gemeinde singt: ... und mit deinem Geist.
Eingangslied
Gott wird zu Anfang gelobt.
Sündenbekenntnis
Die Nöte, die Lasten und die Schuld werden vor Gott gebracht.
Gnadenverkündigung
Vergebung und Neuanfang werden zugesprochen.
Pfarrer/in bzw. Liturg/in und Gemeinde im Wechsel: Psalm
Psalmen verbinden Christen mit ihren jüdischen Wurzeln
Pfarrer/in bzw. Liturg/in: „Kyrie eleison.“
Gemeinde singt: Herr, erbarme dich ...
Gloria
Gott wird feierlich angebetet.
Gebet
Gemeinde sagt: Amen
Schriftlesung
Ein Mitglied des Kirchenvorstandes oder Liturg/in liest einen Bibelabschnitt aus dem Alten Testament oder den Briefen des neuen Testaments, der das Thema des Sonntags aufgreift.
Gemeinde singt: Halleluja
oder während der Passionszeit: Amen
Lied
Lesung des Evangeliums
Ein Mitglied des Kirchenvorstandes oder Liturg/in liest einen Bibelabschnitt aus einem der Evangelien des Neuen Testaments, der das Thema des Sonntags aufgreift.
Die Antwort auf das Evangelium: Lektor/in: Ehre sei dir Herr!
Gemeinde: Lob sei dir Christus!
Glaubensbekenntnis
Das gemeinsam im Stehen gesprochene Bekenntnis dient der Vergewisserung des christlichen Glaubens. Es macht deutlich: Der Einzelne ist hinein genommen in die große, weltweite und Zeit übergreifende Familie der Kinder Gottes.
Ich glaube an Gott, den Vater,
den Allmächtigen,
den Schöpfer des Himmels und der Erde.
Und an Jesus Christus,
seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn,
empfangen durch den Heiligen Geist,
geboren von der Jungfrau Maria,
gelitten unter Pontius Pilatus,
gekreuzigt, gestorben und begraben,
hinabgestiegen in das Reich des Todes,
am dritten Tage auferstanden von den Toten,
aufgefahren in den Himmel;
er sitzt zur Rechten Gottes,
des allmächtigen Vaters;
von dort wird er kommen,
zu richten die Lebenden und die Toten.
Ich glaube an den Heiligen Geist,
die heilige christliche Kirche,
Gemeinschaft der Heiligen,
Vergebung der Sünden,
Auferstehung der Toten
und das ewige Leben.
Amen.
Lied vor der Predigt
Dient der Einstimmung auf die Predigt.
Predigt
Überträgt die Gedanken eines Bibelabschnitts in die Gegenwart.
Lied nach der Predigt
Gelegenheit, die Gedanken der Predigt zu vertiefen.
Abkündigungen
Hier werden aktuelle Informationen und Termine mitgeteilt.
Fürbitte und Vaterunser
Die Gemeinde bringt vor Gott, was sie bewegt. Dazu gehören das Gebet für die Verstorbenen und Hinterbliebenen sowie eine Zeit stillen Gebetes. Abschließend wird gemeinsam das Gebet Jesu Christi, das Vaterunser, gesprochen (Matthäus 6,9-13; Lukas 11,1-4).
Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe, wie im
Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich und die Kraft
und die Herrlichkeit in Ewigkeit.
Amen.
Schlusslied
Segen
Gottes Hilfe und Schutz werden dem Einzelnen zugesprochen. Die Gemeinde singt: Amen
Orgelnachspiel
zum feierlichen Ausklang des Gottesdienstes.